Der Trend geht zum "Zweit-Tonic" - 1724 - mein "Champagner Tonic"

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Als ich das Le Lion eröffnete, war mir eine Sache sehr wichtig: Die simplen, einfachen Dinge richtig gut zu machen.  "Gin and Tonic"  beispielsweise. Noch heute bekommt man in einigen Bars wirklich schlecht zubereitete Longdrinks und man fragt sich immer: Wie kann man einen so einfachen Drink eigentlich so dermasen versauen? Auch wirtschaftlich macht es wenig Sinn, solch einen "Schnelldreher" in schlechter Qualität zu servieren.

"Gin and Tonic" ist einer der meist verkauften Drinks im Le Lion. Diesen "Luxus" des schnell zubereiteten Drinks haben wir uns hart erarbeitet. Denn wir geben uns Mühe: auch oder gerade eben bei Longdrinks. Eine eher übersichtliche Auswahl von knapp 20 Gin Sorten kombiniert mit einem der Besten Eiswürfelbereiter (Hoshizaki) sowie einem großartigem Filler: Fentimans Tonic.  Und auf Wunsch einer ordentlichen Citrus-Zeste.

Und jeder ernsthafte Bartender hört an einem vollen Bar Abend nichts lieber als eine Bestellung wie "Vier Gin & Tonic, bitte" von der gerade eingetreten Gäste-Gruppe.

Vor kurzem habe ich das Tonic Water 1724 aus Argentinien probiert, und nenne es seit dem mit einem Augenzwinkern mein "Champagner Tonic". Elegante Perlage, wie bei gutem Jahrgangs-Champagner, feine sehr schöne Zitrusnote, eleganter Bitter Ton. Eines der besten Tonics, die ich je probiert habe.
Vor einiger Zeit hatten wir einige Trays des ebenfalls geschätzten Fever Trees im Le Lion und schon da war mir klar: Eine Bar die Gin and Tonic liebt, braucht nicht fünfzig, siebzig oder hundert Gin Sorten -  sondern neben gutem Eis eine Auswahl an passenden Tonic Watern!

Warum? Weil diverse Gins ganz unterschiedlich mit verschiedenen Tonics funktionieren. Fentimans ist grossartig, frisch mit starker Perlage. Ein ordentlicher Beefeater funktioniert beispielsweise erstklassig mit Fentimans. Aber Hendricks Gin ? Wird komplett von Fentimans Säure erschlagen. Fever Tree, besser noch 1724 Tonic, machen hier einen sehr guten Job. Und so lässt sich die Kette der Vergleiche fortführen.

Seit gestern servieren wir im Löwen 1724 Tonic  und Fentimans  Tonic. Und decken damit  durch zwei sehr unterschiedlichen Spitzen Tonic Water ein interessantes Spektrum ab.

Mir, und dem einem oder anderem Gin and Tonic Liebhaber, ist damit klar: Der Trend geht zum "Zweit-Tonic"




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Disclosure: Im Texte lobe ich in nahezu unerträglichem Masse die Firma Hoshizaki. Ich habe in diesem Jahr eine dreitägige Veranstaltung für diese Firma durchgeführt, bei der mir zum daniederknien hohe Tagessätze gezahlt wurden (Von der in Rechnung gestellten Planungsphase einmal ganz zu schweigen).
Unabhängig von diesen Monitären Verstrickungen bin ich der festen Überzeugung, das diese Firma tatsächlich die derzeit besten Eiswürfelbereiter herstellt. Derzeit benutze ich z.B. fünf Modelle aus dem Hause in zwei Firmen und bin seit 7 Jahren nie enttäuscht worden. Möge der mündige Leser sich sein Urteil bilden.

Kommentare

  1. Wie wahr wie wahr...
    Leider trifft man hier zu Lande kaum darauf, dass Bars ein zweites oder gar ein drittes Tonic anbieten. Das liegt wohl eher daran, dass die Versorgung an Tonics noch recht Stiefmütterlich betrieben wird. Abhilfe schafft seit geraumer Zeit ja Thomas Henry. Mit Fentimans gibt es ja bekannter Weise Probleme und die anderen "Exoten" sind schwer zu beziehen. Da lobe ich mir mein jährlichen Besuch in Spanien/Malaga. Ich bin jedes Mal beeindruckt von der Vielzahl an Gin und an Tonic. Es ist dort zwar kaum eine Cocktailkultur auszumachen aber was sie dort beherrschen, ist die Zubereitung von Gin and Tonic mit einer Vielzahl an Gin und Tonics. Zwar sind die Gläser Gewöhnungsbedürftig (Weinglasformen die von den Gin-Herstellern produziert werden) aber dafür mit schönen großen Eiswürfeln und durch die Zugabe von Botanicals wie Rosenblütenblätter oder Rosmarin,- Zitronenzesten oder/und... versehen werden. Dazu die Auswahl an Gin und ebenso an Tonics - ja, dass beherrschen die Spanier (in Malaga zu mindestens). Ein Video auf meinem Blog (letzter Post) zeigt dieses sehr schön da.
    Auf ein G&T...Cheers!

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  2. Ich schließe mich hier gerne an: Wie wahr, wie wahr!

    Hatte denn jemand schon mal mit Canada Dry als Tonic das Vergnügen? Es soll ausgezeichnet sein für Gin and Tonic.

    Ansonsten, mein persönlicher Favorit bleibt, schon ein wenig Mainstream, die Junipero Fentimans Kombination. Und noch eine Frage zum Hendricks: Wo überhaupt, ausser im Regal funktioniert dieser Gin denn überhaupt?

    A. aus H.

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  3. "Eine Bar die Gin and Tonic liebt, braucht nicht fünfzig, siebzig oder hundert Gin Sorten - sondern neben gutem Eis eine Auswahl an passenden Tonic Watern!" - dem stimme ich uneingeschränkt zu. Am schlimmsten finde ich es immer, wenn ich einen ordentlichen Gin bestelle und es gibt aber nur Tonic Water von dem Hersteller mit dem gelben Etikett.

    1724 ist eine gute Wahl, Fever Tree mag ich auch ganz gerne.

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