Likörchen is it! 2011 - mein Jahr des Likörs: 1st Liquetition - Likörwettkampf mit Bestechungsmodul.

Werte Bartender und Hersteller von Likören. Dieser Artikel hat es in sich - halten Sie durch! Sie erfahren, wie Sie Ihr Likörchen GANZ groß rausbringen und wie Sie als Bartender ein hoffentlich unverschämtes Preisgeld abkassieren. Also, halten Sie durch....

Letzte Woche habe ich im Tasting Room einer Dame einen Pear Fizz serviert. Das Getränk als solches ist keine wahnsinnig kreative Erfindung. Es ist ein New Orleans Fizz - modifiziert. Etwas weniger Zucker, deutlich bis gar kein Gin (je nach "Stärke Wunsch") und dafür die dementsprechende Menge an Gabriel Boudiers "Liqueur de Poires William". Den Drink servieren wir seit einiger Zeit im Tasting Room. Er ist, aus "Mixologen" Sicht, kein Treffer. Kein "richtiger" Alkohol, dafür verpönter Likör - was soll das?

Nun, die Sache ist ganz einfach_
  • Er schmeckt. Und zwar sehr gut. Er ist ein beeindruckend birniges Geschmackserlebnis. 
  • Er hat weniger Alkohol, was in der Regel mehr Konsum zulässt. (Bei den typischen Löwen Drinks ist i.d.R. nach zwei Einheiten so etwas von Feierabend...)
  • dirty evil Kaufmanns Style ist er "günstiger" in der Herstellung, und er überrascht meine Gäste und legt ein Lächeln auf Ihren Sahne Schaum Mund. Großartig oder?

Wer, wie die meisten Bartender, gerne alte Bücher als Inspiration für seine Karte durchstöbert, sollte es schon einmal aufgefallen sein: Unsere "Gründerväter" wussten die Vielfalt von Likör durchaus zu nutzen. Ebenfalls letzte Woche habe ich eine Golden Lemonade serviert. Mit dem großartigen Kräuterlikör Danziger Goldwasser und Amer Picon. Einzigartig! Den Drink serviere ich nun, dank des ganzen Eies überwiegend im Winter, seit mehr als fünf Jahren (Le Bon Lion eingerechnet) und er hat eigentlich immer überzeug. Und mit Ihm, habe ich immer ein unbekanntes Geschmackserlebnis serviert. Toll, oder?

Die Pressemitteilungen der letzten Monate langweilen ein wenig. Der 1000 Vodka, der hunderste überteuerte Design Gin, die nächste superseltene Islay Abfüllung auf links, Ultra Rares auf rechts ...bla bla bla.

Dabei liegt die für uns so wichtige Abwechslung, das Erlebnis im Glas, doch so nahe: Likör!

Es gibt so viele vergessene alte und so viele fantastische neue Liköre. Eine kleine persönliche schnellgeschossene Liste meiner Favoriten derzeit:

Old School:

  • Chartreuse, grün und gelb
  • Benedictine DOM
  • Marie Brizard Curacao Orange  (Sie machen Ihre Margarita immer noch mit Triple sec?)
  • Danziger Goldwasser (DEFUNCTED! Der Original DER LACHS wird nicht mehr hergestellt!)
  • Gabriel Boudier: Guignolet de Dijon
  • Chambord
  • St. Germain
New Skool:
  • TRIBE 
  • Gold Engel von Kreuzritter
  • Creme de Violette von Rothmann und Winter
  • Falernum von Forgotten Flavors
  • Orangerie von Compass Box (Technisch gesehen KEIN  Likör - was soll's)

Um nur einige zu nennen. Diese Produkte machen mir Spass.

Ab und an gibt es eine Bestellung für Baileys im Le Lion. Führen wir leider nicht. Aber wenn wir dem Gast dann einen Tribe auf einen soliden Eiswürfel servieren, kriegt der sich in der Regel nicht mehr ein (die Rechnung dämpft die Euphorie dann meist ein wenig...)

Daher, starte ich nun mein persönliches "Jahr des Likörs". Und freue mich auf tolle Empfehlungen der Leserschaft. Ich möchte Neuentdeckungen für mich hier vorstellen und Kaufempfehlungen aussprechen. Wenn Sie also für die Dunkle Seite der Macht arbeiten, können sie mir gerne eine Probeflasche zuschicken. Falls es mich überzeugt, werde ich drüber schreiben. Bitte schicken Sie an:

bureau jrgmyr
Jörg Meyer
Schottweg 1
22087 Hamburg

Bitte legen Sie den Sendungen kein Bargeld bei. Wegen der Bestechungsmöglichkeiten komme ich gleich auf Sie zurück.

Als zweites habe ich mir gedacht: Warum alleine Kreative sein? Ich möchte hiermit einen Wettbewerb ausrufen:

1st Liquetition Hamburg - 2011

Ein offener Wettkampf, rund um den besten Likör Drink. Antreten können maximal 15 Teams. Das Mixen selbst wird nicht bewertet, ausschließlich der Drink. Teams bedeutet, es müssen keine Einzelkämpfer sein. So als Denkanstoss sage ich hier mal beispielsweise: Team Bartender Labor, Team Cocktailpodcast, Team Barzirkel/Netzwerk xyz oder Team Cocktailforum. Wie gesagt, nur Anregungen. Die Teams müssen bei tatsächlicher Teilnahme eine Startgebühr von 50 € zahlen. Das macht bei einer Teilnahme von 15 Teams eine Maximale Einnahme an Startgeldern von 750 €. Steck ich mir schön in die Tasche ... 

Natürlich NICHT! Teilen wir durch drei und zahlen dem Gewinner zwei Drittel und dem zweit platzierten ein Drittel aus. Beispiel: 15 Teilnehmer a 50 € macht 750 € - Gewinner  Team bekommt 500,- € - zweiter 250 €, der Rest nen feuchten Händedruck.

Und jetzt kommen die Sponsoren ins Boot. Bislang gibt es noch keine, aber ich hoffe Sie werden Schlange stehen. Die Sponsoren müssen neben einen Obolus für die Location etc. eine Preissumme annoncieren. Diese Preissumme geht  in den "Pott" und wird darüber hinaus zur direkten Bestechung der Teilnehmer benutzt. Beispiel: Die Firma Dreiecks-Knape entscheidet sich, neben den Sponsor Kosten eine Preissumme von 250,- € zu annoncieren. Das heißt, der Gewinner Pott wird neben den Startgeldern um die Summe von 250,- € erhöht. Zeitgleicht verpflichtet sich der Sponsor, sollte ein Teilnehmer mit deren Produkt (muss Hauptanteil im Drink sein) den ersten Platz zu erzielen, die gleiche Summe nochmals an das Gewinner Team zu zahlen. Alles verstanden? Macht nichts - Einzelheiten gibt es in Kürze hier auf der Wettbewerbsseite - Liquetition.de

Der Wettbewerb findet am Montag, den 30. Mai 2011 in Hamburg statt. Derzeit im Le Lion / Tasting Room, bei großer Anfrage werden wir wechseln. Beginn ist 15.00 Uhr, mit likörträchtigem Abend Programm. Details folgen. Für die Bewerbung eines Teams bitte ich zunächst einmal um eine email an Liquetition@jrgmyr.net. Darin müssen die Teilnehmer und ein knackiger Spruch über Liköre enthalten sein:

Beispielsweise: "Ein Drink ohne Likör ist wie Essen aus der Diätküche" (ok. - bisschen flach, aber ich glaube es ist verstanden worden)

Sollten sich mehr als 15 Teams bis zum 20. Mai angemeldeten haben, werden wir, auch Anhand des Spruchs, unsere Favoriten auswählen. Erst nach dieser Auswahl müßt Ihr Euch Gedanken über Euren Drink machen, denn schließlich wissen wir zu dem Zeitpunkt, welcher Sponsor welches Schmiergeld zahlt!

Der Rechtsweg ist selbstverständlich ausgeschlossen. Es kann zu Willkür kommen. 

Also, ich hoffe, es gibt zahlreiche Bewerbungen zu meiner ersten Liquetition! Ich befürchte, es wird ein Riesen Spaß. Somit wird 2011 hoffentlich auch Euer "Jahr des Likörchens!"

Kommentare

  1. Bin dabei! Schon rein aus Protest, da Du in Deiner Liste Mozart Black weggelassen hast! ;-)

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  2. Herr Meyer, wie sieht es mit einfachen Zuschauern? Ich würde sehr gerne einfach dabei sein.
    MfG Waldi.

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  3. Ein Frage: gibt es für die Teams eine Mindestgröße? Anders: Sind zwei Mann schon ein Team?

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  4. Das Probefläschchen Zyankali-Absinth ist ja schon im Januar nach Hamburg gegangen.
    Falls der/die Proband/en überlebt haben, wären wir gerne damit am Start...
    Tom Zyankali

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  5. dementsprechende Menge an Gabriel Boudiers "Liqueur de Poires William". Den Drink servieren wir seit einiger Zeit im Tasting Room. Er ist, aus "Mixologen" Sicht, kein Treffer. Kein "richtiger" Alkohol, dafür verpönter Likör - was soll das?

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