Wider der Wichtigtuerei
„Ihr Mixologen kotzt mich an ...“ So, ich befürchte, nun habe ich die Aufmerksamkeit des geneigten Bartenders und Profitrinkers um den kommenden Zeilen eine gewisse Aufmerksamkeit zu schenken. Und jetzt, wo dieses Aussage so herrlich leuchtend vor uns steht und uns irritiert, ungefähr so wie ein Martini im Margarita Glas mit kunststoffroter Cocktailkirsche, nutzte ich die Gunst der Stunde um den Informationsüberfluteten Internetnutzer, Sie also, zu vollster Konzentration zu zwingen.
Ich erkläre das hier jetzt kurz, mit den Mixologen. Es ist nicht weiter schlimm, und soll hier auch nicht überbewertet werden. Am Ende jedoch kommen wir zu einer Frage, die indirekt mit diesem Mixologen Kram zu tun hat. Und da sind Sie dann gefragt. Stellen Sie sich vor, da möchte jemand Ihre Meinung wissen und Ihre Kreativität anzapfen. Bereit?
Los geht! Schuld ist Hendrik. Naja, nicht ganz. Bei TVINO eröffnete er mit der Frage „Jörg, Du bist ein Mixologe, erklär doch mal...“. Da war es wieder, mein Problem. Und eigentlich kann er gar nichts dafür, vielmehr hat er alles richtig gemacht. Er hat festgestellt, das er wieder vermehrt „gute“ Bars findet, und dahinter stehen dann auch oft „gute“ Bartender.
Menschen, die sich dem genussvollen Zubereiten von gemixten Getränken verschrieben haben und darüber hinaus auch noch gute Gastgeber sind. Sie haben in Ihren Augen wenig gemeinsam mit der dahergelaufenen Tresenkraft. (Ich gestehe, ich wollte gerade, „der studentischen Aushilfe“ schreiben, hab dann aber noch rechtzeitig festgestellt, das ich glücklicher weise selbst einen „Studenten“ beschäftige).
Im Grunde genommen ist es somit also ein Kompliment, wenn ein Außenstehender uns nicht mehr Bartender nennen will. Zu oft wurden er von Halbwissen, Inkompetenz und Profilierungsgehabte hinterm Tresen als Gast enttäuscht. Und nun treffen Sie jemanden, der in Ihren Augen das ganze mal recht anständig macht. Und Sie wollen Ihn „upgraden“, um eine Differenzierung zu all dem bisher bekannten „halbherzigem Elend“ hinter der Bar zu schaffen. Also suchen Sie nach neuen Titeln. Also werden aus Bartendern z.B. „Mixologen“. Soweit so gut.
Allerdings, wird dieser und ähnliche Begriffe in der letzten Zeit gelegentlich überstrapaziert. Nicht von Aussenstehenden, sondern von Bartendern selbst.
Wenn ein Dritter uns so nennt, ist das wie gesagt, als charmantes Kompliment zu sehen. Wenn wir selbst uns allerdings so betiteln, beginnt das Ganze komisch zu werden. Ich will hier keinen Grabenkrieg starten, soll jeder seinen selbstbeschönigenden Titel auf seiner Visitenkarten stehen lassen. Wenn es seinem Ego hilft.
Im Grunde genommen sprich rein gar nichts gegen die Bezeichnung Mixologe. Solange es Dritte benutzen. Wenn z.B. die immer noch ziemlich blinde Lifestyle Presse nach Jahren der Ignoranz erkennt, das sich eine Menge hinter dem Tresen getan hat, sollen Sie doch das Wort Mixologe benutzen. Der dem Tode geweihte Zweig des Massen Print Journalismus (oder vielmehr mittlerweile des eher bezahlten PR Schreibens) braucht einfache Worte um sie dem oberflächlichen Leser besser zu verkaufen. Zum Glück sind wir auf einem Blog. Sie als Nischen Leserling sind also in der Lage zu differenzieren - korrekt?
Es gab ein langes Interview mit dem Abendblatt, für ein neues Buch. Le Lion ist auch in diesem Buch vertreten. Das Buch wird redaktionell begleitet und in diesem Zusammenhang gab es einen charmanten Artikel über uns im Abendblatt. Die knappe Quintessenz zum Thema Mixologen im Abendblatt Print allerdings, schrie natürlich danach, von Fachkreisen „missverstanden“ zu werden - Zitat:"Selbst wenn es sich spießig anhört: Wir haben klare Regeln und sagen auch mal Nein!" Zum Beispiel zu lautstarken Gruppen, die sich nur betrinken wollen, wilder Hintergrundmusik, Red Bull, Piña Colada oder der neumodischen Bezeichnung eines Barkeepers als "Mixologe"..
Und ich habe sehr gelacht, als Helmut Adam, in bester Blogger Art, das natürlich aufnahm und noch mehr polarisierte ... Großartig !
"Mixologen" in Le Lion nicht willkommen - so die Überschrift ...YES!
So wird eine differenzierte Ansicht zum Thema „Wie wir uns selbst zu wichtig nehmen und in der Außendarstellung gerne mehr sein möchten, als wir sind“ aka „Mixologen statt Bartender“ am Ende des Tages zur Löwenhetzjagd auf Mixologen. O.k. jetzt hab ich etwas übertrieben. Muss ja auch mal sein.
Nein, Hand auf Herz. Sollen Dritte uns nennen wie Sie wollen. Wenn der Mixologe dann als Kompliment gemeint ist, nehmen wir es gerne an. Ich selbst mag nur nicht wenn man sich selber „erhöhen“ möchte, selbst einen künstlichen Abstand zwischen sich und dem gemeinen Bartender aufbauen möchte.
Dafür habe ich zuviel Respekt, vor den hunderten oder tausenden von großartigen Bartendern, Tresenkräften, Wirten etc. die vielleicht keine Old Fashioneds rühren, aber mit ehrlicher, gut gemachter Arbeit, und sei es ein gezapftes Bier, meinetwegen in einer Kneipe, ein guten Job machen. Die Arbeit hinter einem „einfachem“ Kneipentresen oder ähnlichen sei übrigens jedem Bartender empfohlen. Viele der Heute und Gestern „Großen“, die ich kennen gelernt habe, haben so angefangen. Und da Dinge gelernt, die Ihnen keine „gute“ Bar vermitteln konnte, Sie aber dringend benötigen würden.
Schon während meiner Ausbildung zum Kellner im Hotel in Hamburg war mir dieses Titelaufwerten zu wider. Die Handelskammer hatte zu dieser Zeit den Beruf des Kellner in den des Restaurantfachmann umbenannt. Was für ein Schwachsinn. Ein Kellner ist ein Kellner. Basta. Natürlich gibt es eine Menge Menschen, die hochgradig inkompetent andere Menschen in Restaurants bedienen und eben auch Kellner genannt werden. Es gibt aber auch echte Kellner. Profis, wahre Größen. Kellner halt. Tip Top Gastgeber. So wie es gute und schlechte Bartender gibt.
Während damals meine Abiturskollegen auf den anfänglich jährlichen Abitreffen beim „Wer ist Max Wichtig“ Wettbewerb immer vorne mitspielen wollten, und sich mit den wichtigsten Studiengängen überwarfen, sorgte meine Antwort „Ich „lerne“ Kellner“ auf Ihre „Und was studierst Du so?“ Fragen immer für herrliche Falten auf Ihrer Stirn.
Wem solche Unwichtigkeiten wichtig erscheinen, sollte vielleicht auch nicht in der Bar oder dem Restaurant arbeiten. Denn, eines darf man nicht vergessen. Am Ende des Tages, also, vielmehr mit Beginn der Schicht, sind wir Dienstleister. Wir bedienen Menschen, treten hinter Sie zurück. Sollten es ermöglichen, dass Sie einen schönen Abend haben. Sollten Ihre Bühne perfekt gestallten, Ihnen eventuelle als Statisten behilflich sein. Nur eines sollten wir nicht. Ihnen die Show stellen. Das ist schlechter Stil.
Wer aber auch am Abend der viel beachtete „Mixologe“ (oder sonst was Wichtiges) hinter der Bar sein will, sollte besser aufhören aktive in der Bar zu arbeiten. Neben ein paar „Jüngern“ wird er die wirklich tollen Gäste vergraulen und in der Regel auch ein Graul für seine Kollegen sein.
Am Tage, soll jeder machen was er will (Solange er mir nicht auf die Nerven geht... hehehe) . Ich freue mich über jede „Mixologen“ in der Presse - schließlich hilft es uns allen, wenn Menschen begreifen, das gute Bartender viel beherrschen.
Wie ich schon im Mixology Blog Kommentar sagte: „Grundsätzlich spricht nichts Gegen Mixologen, solange, Dritte, z.B. Journalisten oder auch Sommeliers (die sich ja auch zu Recht gerne Begrifflich vom "Kellner" differenzieren), jemanden so bezeichnen.Ich persönlich halte es lieber mit Patrick Duffy, 1934"„Bartending is an old and honorable trade. It is not a profession and I have no sympathy with those who try to make it anything but what it was. The idea of calling a bartender a professor or mixologist is nonsense“
Um auf meinen Opener zurückzukommen: „Ihr Mixologen kotzt mich an ...“ würde ich niemals sagen. (Schenkt einem aber Aufmerksamkeit)„Bartender“ - und am Ende des Tages „Gastgeber“. Aber ich kann jedem erzählen, das ich den schönsten Beruf der Welt habe, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie ich Ihn bezeichnen soll.
Was fehlt noch? Ihre Mithilfe, zum Abschluss. Wie gesagt, am sollte sich nicht zu ernst nehmen. Und bei Tageslicht, vor der Bar und meinetwegen vor der Kamera sollen uns Dritte nennen wie Sie wollen. Und noch ein wichtiger Hinweis für Goldwaagen Leger: Ich selber sitzt im Glashaus, schließlich gründete ich die Traveling Mixolgists ...
Dennoch, Ich suche Ihre persönlichen Highlights der „Wichtigtuer Titel für Bartender“, die man sich (nach Nov. 2009 niemals) auf die Visitenkarte drucken lassen sollte.
Neben Mixologe fällt mir z.B. noch „Drink Smith“ oder „Master Mixologists“ ein.
Ich bitte um Kommentare.
Und ausserdem suche ich einen ernst gemeinten Titel. Eine Kategorie Bezeichnung für Blogger. Menschen, die übers Essen bloggen werden häufig FOOD BLOGGER genannten. Die Weinschreiberlinge heißen Weinblogger ... Nur wie nennen man die Blogger, die rund um das Trinken schreiben. Cocktailblogger? sind ja nicht nur Cocktails.... Drinks Blogger? ... Gibts es da Meinungen und Vorschläge? Und kommen Sie mir nicht mir Mixologisten oder so ....
Also, den letzen egomahnischen Visitenkartenentwurf nun aber schnell in die Mülltonne und hier kommentieren. Mit selbsternannten Mixologen ist es 2009 wahrscheinlich wie mit diesen „Consultern“ - mehr Schein als Sein!
Mixologe klingt für mich (als nicht Bartender, aber Barbesucher - quasi "Dritter") nach einer guten, wissenschaftlichen Bezeichnung. Verdient sollte sich der Titel schon werden.
AntwortenLöschenWenn jeder-Drink-4€-Cocktailbars mit Mixologen "werben" ist die Inflation nicht mehr zu stoppen.
So erhält die Zunft den notwendigen Respekt wie ein Pfarrer, Anwalt oder Arzt. Vielleicht ist die (gute) Bar ja die neue Kirche.
Bartender klingt wie Starbucks. Lassen wir das.
Beste Grüße,
Mario
Danke.
AntwortenLöschenSehr deutliche und ehrliche Worte. Wie schon das ein oder andere mal zuvor, Herr Meyer. Vor allem von jemandem, der im Glashaus sitzt.
Möchte an dieser Stelle zwei Zitate bringen, die bei mir hängen geblieben sind in den letzten Wochen.
Zum einen mein Chef, der zur Selbstbetrachtung des Bartenders sagte: Man kann alles machen, solang man nicht vergisst, das man ein Handwerk ausübt, und nicht die Welt rettet!
Das andere stammt vom Kabarettisten Volker Pispers zum Thema "Berater = Consultants": Berater sind Eunuchen... Sie wissen wie man's macht!
Aber was man sich jetzt auf Visitenkarten schreibt? Name und Kontaktdaten? Wüsste nicht, seit wann selbstverliehene Titel einen Wert haben.
"Chuck Norris of Mixology"? Kommt sicher gut auf Visitenkarten.
AntwortenLöschenFür mich hört sich Mixologe immer so an, als würde die Komponente des Gastgebers ignoriert werden, und nur die Seite des Cocktail-Kreirens und Zubereitens beleuchtet werden, vielleicht auch mit einer gewissen wissenschaftlichen Note (siehe Argumentationen bezüglich der Vorteile von Eiskugeln im Drink gegenüber Eiswürfeln, etc).
AntwortenLöschenIch finde den Begriff Bartender am schönsten, er hebt sich vom wesentlich häufiger gebrauchten Begriff Barkeeper ab und legt noch mehr Wert auf die Betonung der Gastfreundschaft.
Als Äquivalent zu den Food Bloggern würde sich meiner Meinung nach der Beverage Blogger anbieten - auch schon wegen der Alliteration ;)
Vielleicht gar Bar Beverage Blogger? Aber das klingt fast schon übertrieben...
Herzlich Willkommen zu "Was bin ich".
AntwortenLöschenIch denke, dass der eine oder andere sich diese Frage selbst schon oft gestellt hat. Wenn nicht, sollte er das unbedingt nachholen, denn nur wer mit sich selbst im Reinen ist, kann das nach aussen reflektieren. Meine Meinung.
Ich selbst habe kein Problem damit, in meiner Arbeitsstätte mit den unterschiedlichsten Berufsbezeichnungen betitelt zu werden. Alles war schon mal da. Von "Frag doch mal den Barkeeper, ob er den Cocktail kennt" über "Der Kellner bringt Dir bestimmt Zigaretten" bis hin zu "Chef, mach mir mal noch'n Bier auf bitte"...
Und ich werde einen Teufel tun, einen Gast darüber zu belehren, wie er mich anzusprechen hat, denn unter'm Strich ist es MIR Wurst und ER soll einen schönen Abend bei mir verbringen. Ich weiß, was ich bin und was ich kann und das ist am Ende des Tages ein guter Gastgeber gewesen zu sein. Jemand der in der Lage ist, sowohl den Herrn Doktor mit Champagner den Abend zu versüssen, als auch Atze mit 'nem Bier glücklich zu machen.
Das schönste Kompliment für einen Bartender ist, wenn Freunde sagen, "Komm, wir gehen zu xy in die Bar z. Dann bist DU es nämlich, zu dem die Leute gerne kommen, egal in welcher Bar Du grad arbeitest...
Auf meiner Visitenkarte steht "Bartender"...
...und das ist auch gut so.
Die Ansicht zum Begriff des "Mixologen" teile ich vollkommen mit ihnen Herr Meyer, v.a. was die Aussage Dritter dazu angeht. Allerdings möchte ich in einem widersprechend oder besser gesagt noch etwas hinzufügen:
AntwortenLöschen"Sollten Ihre Bühne perfekt gestallten, Ihnen eventuelle als Statisten behilflich sein. Nur eines sollten wir nicht. Ihnen die Show stellen. Das ist schlechter Stil."
Als Gastgeber gibt man nicht die Statistenrolle! Sondern führt vielmehr feinfühlig Regie. Man inszeniert den Raum, das Geschehen darin und - sind wir ehrlich - sich selbst. Dies heisst nicht, dass man einen achtstündigen Einakter mit dem Titel "Ich bin der Größte" gibt, sondern dass man subtil das Geschehen bestimmt, im richtigen Moment spricht und im richtigen Moment schweigt.
Die Inszenierung umfasst die Musik, das Licht, die Bewegung im Raum und den Gästeumgang im "Spielraum" Bar. Man möchte ja schließlich gezielt eine Wirkung beim Gast erzielen - dessen Wohlbefinden. Denn durch die theaterwissenschaftliche Brille betrachtet (die ich Dank meines Studiums wohl nie wieder absetzen werde) ist das Geschehen in einer Bar ein Paradebeispiel für Performativität und Dramatik.
Auch jedem Barmann (meine Lieblingsbezeichnung :)) empfohlen:
Jerzy Grotowski - "Für ein armes Theater"
Dramatische Grüße
Johannes Möhring
P.S.: Ich finde der Begriff "Blogger" an sich reicht völlig. Oder wollen sie in einem Jahr wieder den gleichen Artikel zu einer neuen Begrifflichkeit schreiben, Herr Meyer. ;)
ich habe eine visitenkarte eines nicht genannten bartenders mit dem zusatz "organic mixologist"
AntwortenLöschenwas´n dat?
Jetzt werfen wir erst einmal fünf Mark ins Schweinderl. ("Welches hätten Sie denn gern?")
AntwortenLöschenNun ja, aus dem Mechaniker wurde der Mechatroniker. Und aus dem Barkeeper der Bartender - was ja vollkommen richtig ist, denn der Barkeeper ist nun mal meistens ein anderer. (Von einem solchen wurde ich übrigens kürzlich - Als Gast! - zum "Barprofessor" ernannt. Na bravo, kann ich da nur sagen...)
Zum Wichtigtuer-Titel trage ich bei: "Startender". Dazu passend finden sich auf der dazugehörigen Website "Ultra Cocktails", unter anderem ein "Rolls Royce Margarita" (der sich allerdings duch die Verwendung von Sweet 'n' Sour gleich selbst disqualifiziert). Passt doch: Star, Ultra, Rolls. Die besten Voraussetzungen, es auf die VIP-Seiten der Yellow Press zu schaffen.
But honestly (wie Herr Meyer gerne zu sagen pflegt): Am schönsten ist doch wirklich die Ansage "Wir gehen heute in den Löwen zum Jörg." Period (© HA)
Und ich habe mich sehr gefreut, als ich neulich auf der Visitenkarte eines Bartenders in Berlin (der auch der Barkeeper ist) lesen durfte:
"host"
Peter Stang
'benny the barkeeper' sagte mein geschätzter kollege freund und ex barchef im ciu an meinem 1. tag mit ihm - und an unserem letzten gemeinsamen im ciu nochmal;
AntwortenLöschener war dort auch mein wichtigster input.
für mich klang das nach viel respekt für die passion, die man bei einem menschen erkennt, der sich um das wohlbefinden anderer bemüht.
gastgeber und handwerker, glücklichmacher, pp; ich freue mich über die ansprache mit vornamen - alles andere ist mir aber auch recht - die 'meister'-anrede ist mir nach wie vor eher unangenehm, klingt sie doch so sehr unpersönlich.
grüße aus der schönsten cockail bude der stadt...
cockTail bude, die tastatur hängt etwas, sorry
AntwortenLöschenWie Recht du hast, Jörg. Aber wie schon in einem vorigen Kommentar angedeutet, ist das ein Problem, das nicht nur unseren werten Berufsstand betrifft. Das ist ein Generationsproblem in meinen Augen. Der Typ an irgendeinem Schalter ist jetzt Key Account Manager, der Maschinenbauer heisst jetzt Maschinen- und Systemtechniker und ein Frisör wird heutzutage Stylist genannt. Was allerdings nicht heissen soll, dass wir uns nicht dafür einsetzen sollten unseren Berufsstand einigermassen ernst und gewissenhaft in die Zukunft zu lenken, und deshalb stimme ich allen deinen Einwänden zu.
AntwortenLöschenDen Gipfel der Eigenbetitelung hat Charles vor kurzem in USA gesehen. "MBC" unter einem Namen auf der Visitenkarte. "Master of Bar Ceremony" oder "Master of Bar and Cocktailceremony", ich kann mich nicht mehr exakt daran erinnern, allerdings haarsträubend...
...und noch zum Thema Blogger:
cock-blogger könnte falsch verstanden werden, bar-blogger fände ich eigentlich ziemlich treffend.
Erst einmal DANKE. Jörg Meyer hat es mal wieder auf den Punkt gebracht. Bravo!
AntwortenLöschenEtwas, was mir in der letzten Zeit inflationär begegnet ist der Titel Barmeister, ohne den Abschluß an sich zu kritisieren, so sehe ich mittlerweile mehr Meister als Lehrlinge. Und ein Lehrling bin ich und ich bin es gerne, denn ich lerne gerne. Die Weisheit eines Meisters zu erlangen ist mein Ziel, aber deshalb muß ich diesen Titel nicht vor mich hertragen. Überhaupt sind wir in diesem unserem Lande nicht Meister der Titel? Vor allem von Titeln auf dem Papier? Titel müssen verdient werden, und nicht einfach nur erworben...
@Peter: *host* ist wirklich sehr fein und trifft es einfach nur treffend. Und Startender, waren das nicht die Leute auf dem BCB HINTER den Theken, die Sonnenbrillen getragen haben? (ist böse, aber war halt sehr auffällig) ;-))
Zur Debatte mit den Blogs: hier passt mir Liquid-Blogger, und wenn man ein bisschen böse ist vielleicht sogar Booth-Blogger...
Wider der Wichtigtuerei
AntwortenLöschenund dann aber doch gleich proklamieren was man nach Nov.2009 wohl nicht mehr auf die Visitenkarte drucken darf oder sollte...
Was soll denn das???
Kommt nun die neue Leitfigur unseres Visitenkarten-Design und Berufsanredepathos aus Hamburg fuer alle Barleute.
Herr Meyer, nach meiner Meinung haetten sie das doch viel besser gekonnt, ich habe ihre Ehrlichkeit stets geschaetzt und das auch ohne die sehr lauten Toene. Brilliant war ihr Artikel zu unverdienten Nominierungen (TOTC), aber das hier ist dann doch etwas zu sehr gewollt. Gezankt haben wir uns ja schon oefter mal, aber da wird mehrfach aufs Glashaus hingewiesen und dann doch weiter tollkuehn mit Steinen jongliert.
Ihr Mixologen kotzt mich an...
war doch einfach nur reisserisch und sollte Aufmerksamkeit erhaschen, aber das geht doch auch anders, ein jeder gute Gastgeber ermahnt im stillen und lobt im lauteren Ton. Also blicke ich doch mal wieder lieber in mein Buecherregal und hole mir Herrn Schraemli hervor und der Begirff des Barmann steht dort so fein und gut das ich dann doch wohl gerne ein Barmann bin.
Ciao Mike
@Mario Ich glaube darum geht es nun mehr ein wenig. Die Bezeichnung ist in meinen Augen „unten Angekommen“. Grundsätzlich ist daran nichts falsches, gerade wenn man die Entstehung betrachtet. Allerdings wird sie nunmehr für mich schon Inflationär benutzt.
AntwortenLöschenWiedersprechen möchte ich Dir bei Bartender und Starbuck. Starbucks und Co benutzen den Ehrbaren Titel des Barista ... und haben Ihn zu Grabe getragen. Eine Ehrbare Kunstform des Espresso Schenks ist nunmehr der Sonderling, der einem jeden morgen verbrühten Kaffee Latte in bemitleidenswerter Qualität zu Wucherpreisen in die Hand drückt...
@Marco - Yep ... die Welt retten wir nicht. Zum Glück. Und um einen Abend zu retten, kommt es meist nicht darauf an einen Wichtigtuer als Bartender zu haben. Selbstverliehene Titel, da gebe ich Dir Recht, haben keinen Wert. Allerdings entdecke ich bei einigen Bartendern diesen Hang zum Titel Dropping ... daher ein kleiner Wachrüttler.
Hotelketten erledigen übrigens einen Teil Ihrer miserablen Bezahlung mit zweifelhaften Titeln. Du verdienst zwar wenig, hört sich aber wichtig an.... so gesehen, von Unternehmerseite, her mit den TITELN!
@Ruben hehehe
@ZeeD - Gebe Dir recht. Mixologe implementiert auch für mich automatisch einen zu großen Schwerpunkt auf die Drinks.
@Jens. einen Fünfer ins Schweinerle
Stimme Dir zu ...allerdings tute ih mich gelegentlich Schwer mit Gästen die lauthals „MEISTER , Chef“ oder ähnliches rufen. Schlechtes Benehmen hat seine Grenzen. Und die darf man dann durchaus ziehen. Dem gegenüber stehen dann allerdings Kollegen, die diese Grenze zu schnell ziehen, nur weil es Ihr ach so tolles EGO zu sehr betrifft. Ego Probleme in der Dienstleistungsbranche - NO! Andererseits. Selbst im LE LION bringt mich ein „Meister“ nicht aus der Ruhe. Es hat sehr viel mit der eigenen Selbstsicherheit zu tun. Die fehlt dem einen oder anderen Kollegen. Statt innere Ruhe kommt dann immer wieder Geltungssucht und Aussendarstellung zu Tage.
@Hannes...
Volle Zustimmung ! Sicherlich, je nach Größe des Objektes ist der Gastgeber auch Host und sollte dies „steuern“. Er ist nie Statist. Allerdings sollte er in meinen Augen vielleicht nach Aussen so wirken. Und sozusagen indirekt die Regie übernehmen. Ein Tanrantino, der immer wieder Statistenrollen in seinen eigenen Filmen übernimmt...
Gastronomische Berufe haben sehr viel mit Schauspielerei zu tun. Leider beherrschen einige das Stück nicht in Perfektion. Wer die Dramaturgie des Gastgebens perfekt beherrscht, scheint mir ein erstklassiger Bartender zu sein.
@Christian - No f**king idea...
@Peter - Host ist Groß - wenn man denn den Titel auch auszufüllen weiss, ist er denke ich perfekt.
@benny - Ansprache mit Vornamen finde ich je nach Konzept auch ok ... allerdings nicht ausnahmslos. Eine gute Bar sollte die Distanz zu jedem Gast halten. Wenn das Gedutzte anfängt wird es meist distanzlos (aber nicht immer...!) Du ist für mich ok . solange es kein fratalisierender „Kumpel“ Schuppen wird
@KSR - MBC ist allerdings der Gipfel .... Cocktailceremony der BRÜLLER!
@Drinksmix - Barmeister ist nunmal in der Tat ein „Titel“. So wie die meisten DR. oder PROF. das stolze etwas aufs Kärtchen drucken, macht es der gemeine Meister auch. Allerdings finde ich es in den seltensten Fällen auch geglückt. Barmeister ist ähnlich absurd als Bezeichnung wie Küchen , oder Serviermeister. Lediglich der MASTER SOMMELIER scheint es in den Sprachgebraucht geschafft zu haben.
Ober wo wir schon in der Küche sind. Die Größen des Fachs dort nenen sich meines Wissens in der Regel halt „KOCH“ ... FOOD KREATEUR, BLABLA BLA und andere MaxWichtig Titel der Weißen Garde ist in meinen Augen meist der ZWeiten oder Dritten reihe vorbehalten. Die wirklich großen sagen „ich bin KOCH!“
Ich glaube, die eigentliche Frage ist nicht der Titel, sondern was wollen wir eigentlich? Was erreiche ich mit einem Titel? Ist er nicht einfach nur Maskerade?
AntwortenLöschenIch arbeite seit Jahren hinter der Bar und mein Ziel war immer eigentlich eher vertrieblich orientiert, doch Vorsicht, rede ich doch nicht unbedingt vom VERKAUFEN, ich rede von fundiertem Vertrieb. Aus dem Bereich Vertrieb komme ich auch gelernt, ich bin gelernter IT-Systemkaufmann. Dort habe ich gelernt, das der nachhaltigste vertriebliche Ansatz und das Ziel die Vollreferenz des Kunden ist. Er erinnert sich an unseren Namen, weiß wo wir zu finden sind und kommt zu uns, um sich Verwöhnen und wertschätzen zu lassen.
Goethe sagt:"Behandeln wir den Menschen so wie er ist, machen wir ihn schlechter. Behandeln wir ihn, wie er sein mag, so machen wir ihn besser."
Wie wir letztenendes behandelt werden wollen, sagt unser proklamierter Titel, aber geht es um uns oder geht es um den Gast?
Bezeichnet mich wie ihr wollt, solange mein Gast zufrieden ist...
@Drinkmix - ich stimme Dir zu ... die Kritik an Mixologen und anden "Wichtigtuer" Titeln ist ja auch dahingehend zu sverstehend - das gute Bartender so eine Augenwischerei nicht nötig haben.
AntwortenLöschen@Michael . hab kurz überlegt wo ich anfangen soll...so viel könnte ich zu Deinem wie immer unverständlichem Kommentar sagen ... dann hab ich mich besonnen. Mein TIp: Einfach den Text noch zwei, dreimal lesen und erneut versuchen. Vielleicht klärt sich da ja das eine oder ander Missverständniss von allein...
AntwortenLöschenJens hat so richtig geschrieben: „denn nur wer mit sich selbst im Reinen ist, kann das nach aussen reflektieren.“ ... vielleicht heute nicht ganz mit sich im reinen? Oder störst Du Dich etwa an „Mit selbsternannten Mixologen ist es 2009 wahrscheinlich wie mit diesen „Consultern“ - mehr Schein als Sein!“
Wie immer,
einen freundlichen Gruß nach Berlin. Und Viel Spaß bei Schraemlis Lektüre - jedem zu empfehlen!
Darf ich einen kleinen, armseligen Rechtschreibskorrektur-Kommentar zu dieser interessanten Diskussion beitragen?
AntwortenLöschenHeißt es nicht "Wider DIE Wichtigtuerei"? ;)
Ich liebe nun mal die deutsche Sprache....
Ansonsten: ein Danke! an Jörg für das Anstossen diese notwendige Debatte. Blogpost über "EGO - die größte Krankheit vor Aids und der Schweinegrippe" bereits seit längerem bei Mixology in der Warteschleife. Nun nochmals kräftig angefüttert mit Motivation.
Prosit,
Helmut Adam.
Ex-Bartender und Schreiberling.
Mit diesem Rechtschreib(s)korrektur-Kommentar - welch ein Wortungetüm - haben Sie sich keinen Gefallen getan, Herr Adam. Wer die deutsche Sprache liebt, dankt für das Anstossen diese(r) notwendige(n) Debatte. Die Buchstaben in Klammern schlage ich zum Kauf beziehungsweise zum Verkauf vor.
AntwortenLöschenWenn man in Blogs ernsthaft auf die Ortographie achtete, käme man manchmal kaum mehr dazu, die Inhalte aufzunehmen. Das gilt auch für jene Internet-Institution, die Sie, Herr Adam, als "my castle" betrachten.
Den eigentlich jetzt schriftlich angebrachten Philosophenspruch denken wir uns ausnahmsweise nur.
No hard feelings - rather Cheers & Sláinte!
Peter
@Peter
AntwortenLöschenEinfach noch mal meinen Kommentar genau durchlesen und dann ganz massiv und ordentlich entspannen. Hilft! ;)
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschen@Helmut
AntwortenLöschenIch bin ganz entspannt - auch vor sechs Stunden gewesen. - Ist mir Ironie entgangen, übersehe ich Emoticons/deute ich sie falsch? - Das Einzige, was ich mir dachte, war: Eigentlich kann das kein Kommentar des Herrn Adam sein ;-)
Ok, reingefallen. Das war's dann aber auch, denn hier geht es ja um etwas anderes als Rechtschreibung. Um den Kampf wider die Wichtigtuer zu unterstützen, setze ich den Hut eines solchen sofort wieder ab und lasse die Luft aus mir. Beim weiteren Entspannen hilft sicher ein Glas Champagner. Baumann, übernehmen Sie!
@Joerg
AntwortenLöschenso boese fand ich mich gar nicht, ich fand es halt nur etwas sehr gewollt diesen Artikel. Sonst fliessen die Artikel des Herrn Meyer (meine Meinung nur), doch dieser kam mir zu gewollt und zu sehr provokant daher. Vielleicht liess ich mich daher verleiten ebenfalls laut zurueck zu poltern. ;-)
Einen Titel gab es auf meiner Visitenkarte nie, nicht mal meinen Namen, der ist nicht wichtig, denn die Bar soll stets im Fokus sein.
Zwecks des Seins&Scheins der Berater so sind sie nicht nur mir ein uebler Geschmacks im Cocktail des Barbusiness. Ob man selber besser ist in seinem handeln, ueberlasse ich dem der frei von Schuld ist. ;-)
Ciao Mike
PS Es gibt wenig Menschen auf dieser Erde die Consultants kritischer betrachten, als ich es mache.
Bonjour Ihr lieben Kollegen und die die es mal waren...,
AntwortenLöschenich denke dass man grundsätzlich in die falsche Richtung lenkt wenn, egal wer nun wen hier ärgert oder verbessert, angefangen wird angenehme Menschen, die ihr Handwerk lieben, Kollegen oder sogar gute Bekannte bis hin zu Freunden zu 'dissen'!
Als ich die Blog-Kommentare gelesen habe, dachte ich ich habe ein Backspin oder Juice Magazin vor mir, wo Deutsche Hip-Hop Kindgebliebenen sich gegenseitig wegen Dingen ärgern die nix zur Sache tun!
Ich denke dass jeder von euch weiß wie's gemeint ist, wir alle die hochgeschätzte Hingabe zu alldem von unserem Herrn Meyer zu schätzen wissen und um Kommentare bemühen die zum Thema passen oder?
"beef" wolln wa nich!
PS: 'Bartender' ist eine tolle Berufsbezeichnung!!!
Warum das Rad neu erfinden nur weil nicht so Pflichtbewusste "Studenten-Aushilfen" ;-))) sich auch so nennen!
Warum sollen wir die Arroganz heranzüchten die einzige Berufsgruppe zu sein die sich aus solchen PillePalleGründen neue Namen zulegen möchte...
Alles Cool Männer
MfG Nico
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
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