Cocktail-Plant | Werbung in der aktuellen DRINKS und FIZZZ
Mario Kappes machte mich gestern auf etwas aufmerksam: Einseite Anzeige in der aktuellen Ausgaben der "DRINKS, das Magazin für Bartender und Gäste" und im Magazin FIZZZ, Meininger Verlag. Für ein Produkt mit dem Namen Cocktail-Plant. Gehört zur Tucano Vertriebs GmbH - Tochter der Mineralbrunnen Überkingen Teinach AG. Neben Cocktail Plant gehören zu der Firmen Gruppe unter anderem: Niehoff Vaihinger, Merziger, Klindworth, Lindavia, Schloss Veldenz oder auch DCide Coktail Premixes.
Man könnte also durchaus sagen: Ein großer Player im Business. Und als Anzeigenkunde eines sterbendes Print Geschäftes sicherlich nicht uninteressant. Über Cocktail-Plant als solches, möchte ich gar keine Aussage treffen. Nur: Wer als Magazin die Gunst und das ernstgemeinte Interesse von Bartender buhlt, sei es nun als Messe Veranstalter oder als Sprachorgan eines Berufsverbandes, der sollte sich, Geld hin oder her, der Integrität halber einen gewissen Ehrenkodex zulegen. In der Aktuellen Anzeige heißt es z.B in großen Lettern:
- KEIN kostenintensives, spezielles Bar-Personal erforderlich
Herr Meyer,
AntwortenLöschenSie reagieren definitiv nicht über. Dass man eine solche Anzeige in einem Magazin freigibt, die an barversierte Menschen richten soll, kommt einem Suizidversuch nahe. Wer soll denn das Magazin dann noch lesen?
Ich denke über den Ersatz von Bartendern durch Maschinen muss nicht diskutiert werden.
Das erschreckende aber ist, dass diese Maschinen bereits auf Kirchweihen oder ähnlichen Veranstaltungen zu finden sind. Und dort gefällt das den Leuten.
Die Arbeit, die vor uns liegt, um die "alkoholische" Aufklärung voranzutreiben nimmt immer mehr zu, schätze ich.
Hoffentlich wird aus der "Aufklärung" nicht der "Sturm und Drang", denn der Geniegedanke gefällt mir als Cocktailenthusiast in der Bar überhaupt nicht.
haha. grossartige einstellung lieber herr meyer! gefällt mir.
AntwortenLöschenein brand haben sie aber vergessen.
minag sind auch für afri-cola verantwortlich. sie habens als es richtig geil war gekauft, haben das rezept verwassert, haben den ruf ruiniert und behaupten jetzt mindestens genau so geil wie früher zu sein mit original rezept (was aber nichts mit dem original rezept von damals zu tun hat, also doch nicht so original...) und so.
alles ist afri!
jjj
AntwortenLöschenNein Herr Meyer, Sie regieren nicht über. Denn eine Anzeige in einer Zeitung zu schalten die auch für Barkeeper geschrieben wird, und dann den Satz " kein kostenintensives, spezielles Bar-Personal erforderlich" zu verwenden, ist schon eine Frechheit. Sie sagen uns damit, das Wir, die hineter einem Tresen arbeiten, und unseren Beruf mit Leidenschaft und hoffentlich mit Professionalität ausüben, ein Kostenfaktor sind den man abschaffen kann. Ich sehe es nicht ein mich dazu degradieren zu lassen. Wir sprechen von BARKULTUR, dies hat für mich nichts mit Barkultur zu tun. Ich möchte eine Person hinter dem Tresen stehen haben der mir etwas empfehlen kann , der mir mal was neues zeigt, der mir was über die Geschichte des Produktes oder des Drinks erzählen kann. Um etwas aus einem Automaten zu bekommen brauche ich nicht in eine Bar zu gehen. Diese Firma kann ja gerne Ihre Werbung machen, aber bitte nicht in Magazinen die etwas mit BARKEEPING und BARKULTUR zu tun haben. Ich persönlich möchte hinter dem Tresen an dem ich trinke einen MENSCHEN der sein Handwerk versteht.
AntwortenLöschenMit freundlichen Grüßen
Walter Meloni
Ich sage dazu nur an der DRINKS Umfrage teilnehmen und Herrn Rosenberg es so deutlich zeigen was wir davon halten....
AntwortenLöschenhttp://www.facebook.com/home.php?ref=home#/topic.php?uid=31431239227&topic=7947
Beste Grüße aus HH
Sasacha Thieben
Herr Thieben, ich würde mich freuen wenn das Niveau nicht unter das Mindestmass sinkt... Herr Rosenberg ist ein angenehmer Mit-Mensch und dem muss hier gar nichts "gezeigt" werden... Über Sinn und Zweck einer geschalteten Anzeige darf hier gestritten werden... auf Kindergarten Niveau persönlich zu werden führt jetzt und in Zukunft zur Löschung Deiner Komentare
AntwortenLöschenGruss
Jörg Meyer
Vor zehn Jahren haben Barleute davon gesprochen, dass sie den einzigen Beruf hätten, der nicht von einer Maschine ersetzt werden könne. Vor sechs Jahren erfand eine Hand voll Jungs für "Jugend forscht" eine richtige Cocktailmaschine, die ihrem Namen alle Ehre machen konnte (leider Reinigungs- und wartungsunfreundlich, aber mit Niveau). Oben abgebildetes Objekt sieht man an jedem Frühstücksbuffet der geliebten all-inclusive Hotels weltweit.
AntwortenLöschenPremixpackung rein, Tür zu, zapfen. Der Mensch ist halt von Natur aus faul, wie Wasser und wie Strom, den einfachsten Weg gehen.
Aber der Unterschied zu Wasser und Strom ist der Wille und der Genuss!!
Wer vor diesen Maschinen und gar vor deren Vermarktung Angst bekommt, der sollte sich dringend weiterbilden, um der Angst vor Austauschbarkeit vorzubeugen.
Die Maschine hat zwei Vorteile: wirtschaftlich und nie krank. Es wird auch nie ein "ja aber..." von ihr kommen.
Aber derjenige Barbetreiber, welcher Genuss bieten möchte, wird niemals das Handwerk verraten.
Und so gönne ich aus vollem Herzen diesen beiden Magazinen die nette Einnahme, denn davon leben sie ja auch, und ich als leser habe ja immernoch die eigene Wahl einfach weiterzublättern mit einem Schmunzler auf den Lippen... Lieben Gruß, db
Viel erstaunlicher ist für mich, dass die Schaltung dieser Anzeige ja nun nicht das erste Mal stattfindet. Ich erinnere mich noch gut an den BCB08 als auf der Podiumsdiskussion dieses Thema auch besprochen wurde.
AntwortenLöschenDass der Anzeigenkunde diese Anzeige aber in einem derartigen Umfeld platziert, finde ich viel bedenklicher. Warum nicht im Disco-Magazin oder der Disco-Post? Das bleibt das Geheimnis der zuständigen Marketing-Leute.
Also ist diese Firma, nicht weil sie auch einen Automat herstellt, sondern vor allem weil sie kein differenziertes Bild der Barwelt vor Augen hat, für mich als Gastronom möglicherweise nicht der richtige Partner.
Die Industrie bucht Anzeigeseiten und schickt dann ihre Motive, am End womöglich direkt zur Druckerei oder Grafikabteilung des Magazins und nicht zum Zensor. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das zensieren von Anzeigen für gut heißen soll, denn wo ist da jetzt die Grenze zu ziehen? Beim Cocktailautomat oder beim Abdruck eines grauenvollen und womöglich falschen Cocktailrezepts?
Prosit
Robin
"Die Industrie bucht Anzeigeseiten und schickt dann ihre Motive, am End womöglich direkt zur Druckerei oder Grafikabteilung des Magazins und nicht zum Zensor."
AntwortenLöschenDas ist ein Märchen, Robin. Jeder Blattmacher weiss, was in seinem Heft erscheint. Das sind gegengezeichnete Buchungen. Von BEIDEN Seiten.
"Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das zensieren von Anzeigen für gut heißen soll, denn wo ist da jetzt die Grenze zu ziehen?"
Es ist keine Zensur. Es ist die Wahl, ob man ein Geschäft abschließt oder nicht. Genau wie Du Dir überlegst, ob ein Produkt in Deinen Bars passt oder nicht. Ich bin sicher, Du hast auch schon unkoschere WKZ-Angebote bekommen, die Du abgelehnt hast.
Ansonsten: jeder hat ein anderes Bild von "Bar". Aus meiner Position heraus kann ich das Bild der anderen Fachmedien nicht beurteilen. Ich kann nur mein eigenes definieren. Wenn es die Leser gutieren, freut mich das.
H.A.
Lieber Helmut,
AntwortenLöschendass Du mit Deiner Entscheidung sowas nicht zu schalten meinen persönlichen Beifall findest, ist ja bekannt.
Da mir die schiere Unternehmensgröße der anderen Magazine nicht bekannt ist, habe ich versucht diesen Gedanken mal von einem anderen Blickwinkel zu beleuchten und dort nur "das Gute" angenommen (wie im Märchen halt ;-)).
Meine Erfahrung bei einigen (nicht diesen) Magazinen ist die beschriebene Vorgehensweise.
So wie ich es versucht habe darzulegen, bleibt der Beigeschmack dieser Fehlschaltungen nämlich direkt beim Inserenten haften.
Da ist auch der Kern der Sache, denn das Kritisieren der schaltenden Magazine ist nur die halbe Wahrheit. Wie Du ja gesagt hast - es gehören ZWEI dazu.
Robin
Nachtrag:
AntwortenLöschenIch hatte ein sehr ausführliches und interessantes Gespräch mit einem vertriebsverantwortlichen Mitarbeiter von Niehoffs Vaihinger. Der Vertrieb ist recht unglücklich mit diesen Anzeigenschaltungen, da sie nicht die Zielgruppe erreichen und eine unnötige Diskussion anstacheln. Man ist sich vollkommen im klaren darüber, dass diese Maschine keinen Barkeeper in einer Bar ersetzen soll und kann. Diese Maschinen sind für Straßenfeste, Open-Air Veranstaltungen, etc. konzipiert und eben nicht für Bars. Dass diese Abgrenzung durch die Anzeigenschaltung aufgeweicht wurde, ist bei NV nicht zuletzt aufgrund der heftigen Proteste aus der Barszene nun bewusst geworden.
Robin
Und, hat´s schon jemandem den Kopf gekostet???
AntwortenLöschenWer von Euch hat seinen Arbeitsplatz räumen müssen? Diese Frage stelle ich nicht einfach nur zum Spaß...