Gestatten: Elijah Craig, der neue Haus Bourbon des Löwen
Die Weinquelle ist Schuld. Im Prinzip. Kein direkt schuldhaftes Verhalten. Von Teilschuld hingegen könnte die Rede sein. Der monatliche Newsletter hat mich vor kurzem auf ein Angebot hingewiesen. 12 Jähriger Elijah Craig für 19,95€. statt 21,75 €. Nicht die Welt im Unterschied aber irgendwie dachte ich: lange nicht mehr probiert. Warum nicht. Also habe ich Mario angerufen. Der wollte nämlich Nachmittags in die Weinquelle und ich bat Ihn zwei Flaschen EC 12 Years mitzubringen.
In den letzten Tagen haben wir den Bourbon getestet. In aufreibenden Selbstversuchen und selbstverständlich und viel wichtiger: Am Gast.
Das Ergebnis war "leider" eindeutig. Elijah Craig 12 Jahre hat uns und die Probanten mehr als überzeugt. Wow. 47% Vol. und unglaublich komplex und kraftvoll. Einen EC Whisky Sour würde ich mal vorsichtig als "für Fortgeschrittene" bezeichnen. Der Whisky Smash ist ebenfalls "Stufe zwei". Das schlimme daran: Wir, als auch unsere Gäste, sind über die Jahre "versaut" und schätzen genau diesen erweiterten Geschmack.
Daher auch mein "Leider". Denn auch nach Ende des Aktions Monats bei der Weinquelle werden wir nun Elijah Craig 12 Jahre als neuen Haus Bourbon verwenden. Im Vergleich zum vorher benutzen Markers Mark zwar erneut eine fast 10% Wareneinsatz Steigerung, aber wie wir entschieden haben, zu recht.
Ein zwölf Jahre alter Bourbon in dieser Komplexität zu einem solchen Preis ist in meinen Augen ein echte Schnäppchen, Bartenders Best Buy. Trotz zwei Euro mehr zum Vorgänger.
Nicht das man mich Missversteht. Marker's Mark haben wir gerne in den letzten drei Jahren verkauft. Schließlich waren es in den drei Jahren mehrere Hundert Flaschen. Und auch einige Flaschen Four Roses haben Ihren Weg in den Löwen geschaft. Sehr guter Bourbon für gutes Geld. Woodford Reserve nicht zu vergessen. Teils auf Anfrage auch für Sour und Smash genutzt. Wobei ich schon einmal bemert habe. Die Derby Edition erscheint mir hochwertiger als der "herkömmliche".
Doch Elijah Craig hat das ganze für mich in den letzten Wochen getopt. Daher ein eindeutiges: Willkommen im Löwen Herr Craig.
Von einigen Brands werden wir uns denke ich trennen. Profilschärfung ist zur kommenden Wintersaion angesagt. Was in den nächsten Tagen noch ansteht ist ein Überdenken der Bourbon High End Range. Maximale fünf zur Wahl. Für "neat", Old Fashioned und Co. Meine Frage an die erfahrene Leserschaft: Welchen Bourbon Geheim TIp im gehobenen Bourbon Segment gibt es noch zu entdecken?
Hallo Herr Meyer,
AntwortenLöschenschon mal einen van Winkle Special Reserve probiert? Sehr fein... eine schwere Süße
Bisher habe ich ihn in Deutschland leider nur hier gefunden: http://www.thewhiskytrader.de/product.php/pid/2522/Whisky/USA/van-Winkle-Special-Reserve-12-Jahre-Lot-B-0-7-ltr-.html
Blanton's Gold - mein liebster Old Fashioned mit großer Orangenschale... Köstlich.
AntwortenLöschen... und somit ist 'leider versaut' zu einem synonym für kultivierten genuss mutiert ... herrlich.
AntwortenLöschenGast: Einen Manhattan, Bitte.
AntwortenLöschenTender: Besondere Wünsche?
Gast: Versaut, Bitte. Leider.
Tender nickt, schweigt und weiss Bescheid.
Goncalo - Weltklasse ... Versaut, würde ich sagen...
AntwortenLöschenIch habe kürzlich den Old Grand Dad 114 Proof kennen lernen dürfen. Vom Preis nicht unbedingt gehoben (ca. 30€) aber geschmacklich sehr wohl: Kräftig, intensiver Geschmack, sehr würzig (hoher Rye Anteil?), dezent süß, aber trotzdem auch pur und unverdünnt gut trinkbar.
AntwortenLöschenGleiches gilt für nen Sour. Nicht unbedingt einfach zu trinken, aber sehr interessant und mindestens genauso lecker. :)
Ich kannte vorher nur den normalen Old Grand Dad, welcher mich gar nicht überzeugen konnte. Der 114 sollte man aber echt mal probieren. Spielt für mich fast in der Liga des Bookers, für einiges weniger an Investitionskosten (ein Direktvergleich steht allerdings noch aus).
Grüße Sascha
Mein lieber Jörg,
AntwortenLöschenbereits seit etlichen Jahren nutze ich diesen besagten Herren für meinen Whiskey Sour. Selbst der liebe Helge (Maker´s Mark) biss bei mir auf Granit. Ich hoffe nur, das Herr Craig aufgrund Deines Blogs nicht plötzlich ausverkauft ist. Cheers. Rick
Ahhh, fast vergessen. Gab ja mal diese mit Orangensaft oder ohne (im Sour) Diskussion im Mixology Forum. Damals erwähnte ich, dass Herr Craig meines Erachtens, wunderbar etwas frische Orange verträgt. Nämlich abgespritzt über den fertigen Whiskey Sour. Einfach mal probieren.Aber: Weniger ist bekanntlich mehr!
AntwortenLöschenHigh End: Booker´s.
AntwortenLöschenMit über 60% Vol.
Ein tolles Produkt!
Rick, ich bin "auf Craig". Markers ist ein sehr guter Bourbon aber Mr. Craig gibt dem Drink noch eine Komplexitäts Stufe mehr. Nicht für jede Bar und jedes Geschäft die richtige Wahl aber absolut die richtige Wahl für Winter 2010 im Löwen...
AntwortenLöschen@Rick
AntwortenLöschenausverkauft aufgrund des Beitrags? *g* Das sehe ich jetzt schon kommen!
Erinnert mich irgendwie an die Hauptzeit von Stefan Raab (bitte verzeihen Sie mir den Vergleich Herr Meyer), als sich die PR-Firmen darum schlugen ihr 'Produkt' in der Sendung platzieren zu dürfen. Und wer dort angekommen war hatte es 'geschafft'...
Elijah Craig 18y.
AntwortenLöschenSehr, sehr leichter Rauch, etwas Holzkohle, spielt ins Cognac-hafte und sogar eine kleine Eukalyptus-Kurznachricht. Hochkomplex, spannend, in jedem Fall etwas Besonderes.
nicht allzu ungewöhnlich, aber trotzdem großartig: wild turkey rare breed, immer lecker: knob creek, etwas seltener: wild turkey russell's reserve und noch ne schippe drauf: george t stagg - für die ganz fortgeschrittenen.
AntwortenLöschenWerter Jörg
AntwortenLöschenAuf deine bitte hin hier das ganze öffentlich.
- Fighting cock 6 Jahre 50% super geschmacksprofil
- evan Williams 23 jähre super Small batch bourbon
- Noahs Mill Small batch Bourbon gute 60% aber nicht so agressiv wie bookers im Geschmack
- bakers 7
- wt russels Reserve sehr toller Geschmack aber leider hierzulande fast nicht zu bekomme !
Viele Grüße aus Zürich