Grenadine vs Granatapfel Sirup - Eine Kaufempfehlung

Kaufempfehlung: DARBO Granatapfel Sirup !


Vor einigen Wochen habe ich für den Club de Cantineros einen Vortrag über eben jenen selbigen auf der Venuez Rotterdam gehalten. Auf dem Vortrag habe ich auch einige Drinks gemixt. Als kleines unterhaltendes Element hatte ich vor, einen Mary Pickford zu mixen. So wie er heute in den meisten Bücher steht. Viel billige Grenadine und dann noch schlechter Maraschino und man hat einen ungenießbaren Drink.

Ich wollte diesen Drink in gewohnter Art servieren, zubereitet aus neutralen Dekantern damit die Zuschauer die Brands nicht erahnen. Ich wollte die Drinks dann voller Stolz persönlich im Publikum servieren und wollte meine "Gäste" höflich fragen, ob der Drink schmeckt.

Ich war auf die Reaktionen gespannt, und trotz einiger widriger Umstände gelang es mir einen ungenießbaren Drink zu mixen. Einer von drei Teilnehmern war "höflich" ehrlich und antwortete voller Respekt "Well, some how "special" - not my drink!" ... Die anderen Antworteten höflich "Nice" und "Good".

Ich wollte während des Vortrages zeigen, das die "alten" kubanischen Klassiker zwar simple erscheinen, aber bei besten Zutaten fantastische Drinks sind. So schickte ich kurz vor dem Vortrag einen Bartender los und bat Ihn irgendwo an einem Stand nach 0,1 ltr billiger, übler Grenadine zu fragen.

Genau hier überraschten mich widrige Umstände. Er kam nach 45 Minuten zurück und sagte mir KEIN, aber auch KEIN Stand habe billige, üble Grenadine. (Wir fanden eine im Supermarkt...)

Wow. Vier, fünf Jahre zuvor undenkbar. Das spricht für das Niveau der Bars auf solchen Messen.

Selbst gemachte Grenadine ist seit einigen Jahren ein selbstauferlegtes "must have" für die hochwertige Bar. Und dennoch, seit einiger Zeit sehe ich immer wieder Industrielle Produkte hinter den Tresen aufblitzen. Ich will den Löwen nicht von Schuld freisprechen.

Granatapfel zu pressen ist eine ziemlich Sauerei. Es ist aufwendig, zeitintensive, teuer und das fertige Produkt auch schneller verderblich. Die machbare Alternative ist (teuerer) frischer Granatapfelsaft aus dem Reformhaus, mit Zucker eingekocht, ein wenig Citrussaft dazu, einige Schwören auf einen Schuss Wodka, ob der Haltbarkeit.

Vor einiger Zeit brachte das Haus Monin einen Granatapfel Sirup zusätzlich zur bekannten Grenadine heraus. Viele Bartender lobten diesen Schritt, denn damit sei das leidige Thema Grenadine endlich aus der Welt, bzw. der Vorbereitungsküche. Ein to do weniger im Mise en place. Die Qualität, so der einhellige Tenor, ist "ok".

Heute nun fand ich im Supermarkt den Granatapfel Sirup von Darbo (Österreich). Und was soll ich sagen: Eine eindeutige Qualitätssteigerung.

Man möge mich nicht missverstehen - die Produkte von Monin sind völlig in Ordnung. Die Grenadine süß, mit bekanntenVanille Tönen. Der Granatapfelsirup dagegen: frisch, herb, fast säuerlich - wie man es von der Frucht Granatapfel gewohnt ist.

Nur wenn man die beiden Granatapfelsirups gegeneinander stellt und probiert, fällt der Unterschied sofort auf. Das Farbe bei Darbo: natürlich, blass, leicht trüb, nicht nachgeholfen kraftvoll. Im Geschmack elegant herb, fein, dezent, großartig. Monin hingegen bleibt hier im Vergleich etwas kernig, grob, sauer, fast plump.

Sicherlich, Darbo liegt als 500ml Flasche schon ca, zwei, drei Euro über dem 700ml Gebinde Preis von Monin. Aber, da Grenadine in der klassischen Bar heute oft in geringen Mengen benutzt wird, wird das die Kalkulation einer guten Bar nicht unbedingt ruinieren.

Meine Kaufempfehlung: Darbo Fruchtsirup Granatapfel

Übrigens, der Hollunderblüten Sirup aus gleichem Haus leistet uns seit drei Jahren im Löwen gute Dienste für alkoholfreie Hollunderblüten Drinks.


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